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Glosse der Woche

Equal goes it loose!

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"Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger!" Wenn von Dr. h. c. Heinrich Lübke, unserem zweiten Bundespräsidenten, die Rede ist, dann fällt mit ziemlicher Sicherheit auch irgendwann obiges Zitat aus einer seiner vielen frei gehaltenen Reden. Dabei stammt dieses Zitat, wie die Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT herausgefunden haben will, gar nicht von Herrn Lübke selbst. Das ist die gute Nachricht - die schlechte Nachricht ist: Es könnte aber durchaus von ihm stammen.

Denn die hohe Kunst der freien Rede war Herrn Lübke aus Enkhausen im Sauerland offenbar nicht in die Wiege gelegt worden. Mit seinen zahllosen verbalen Fehlgriffen, rhetorischen Ausrutschern und einem Satzbau, der ohne Logik und Grammatik auskam, trieb er in den 60er Jahren seine Parteifreunde von der CDU in den Wahnsinn. Andere Zeitgenossen ergötzten sich hingegen an den Ausführungen ihres Staatsoberhauptes: "Man musste schon deshalb jeden Abend die ‚Tagesschau' gucken, weil Lübke ja irgendwo wieder eine Rede gehalten haben könnte!"

Lübkes Beratern drehte sich zuweilen der Magen um, wenn sie mit ansehen mussten, dass ihr Chef wieder einmal vom vorbereiteten Redemanuskript abwich und frisch drauflos improvisierte, sich dabei häufig verhaspelte, den Faden verlor und Banalitäten oder Peinlichkeiten von sich gab.

Kostprobe gefällig?
Als Bundespräsident war Heinrich Lübke selbstverständlich viel auf Reisen. Gestern hier, morgen dort, und heute? "Liebe Mitbürger, liebe Jugend! Ich danke zunächst einmal herzlich für den großartigen Empfang, den mir hier diese Stadt und hier der Marktplatz voller gedicht.., dichter Leute, stehender, dichstehender Leute bereitet hat. Ich darf Ihnen aber auch das eine versichern: Wenn ich dieses Jahr hier zum 17. Juni in, äh - [Zurufe: Helmstedt!] - Helmstedt spreche... Sie sehen daran, dass es nötig war, wenn ich hier dieses Jahr in Helmstedt spreche, dann ist es mein eigener Wunsch gewesen. [Beifall]".

In Kanada hatte es Hernn Lübke offenbar besonders gut gefallen: "Ich rate jedem, wenn er die Möglichkeit hat, nach Kanada zu gehen, da wird er eine, ein Wunderland sehen. Diese.., man muss natürlich diese Weiten auch überflogen haben. Wenn wir von Montreal nach, nach, äh, Calgary wollten, das ist die Hauptstadt von der Provinz Alberta, das dauerte schon sechs Stunden mit, mit großen Flugzeugen. So ist es also in, äh, in, äh, in Kanada nicht sehr leicht, sich zu bewegen und überall alles zu sehen, aber wer diese Möglichkeiten hat, wie wir sie von der Kanadischen Regierung gestellt bekamen, hat es eben." - Natürlich: Wer hat, der hat.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen:
"Die Rückreise war sehr anstrengend. Wir fuhr.., wir flogen 19 Uhr 30 gestern Abend ab und waren 9 Uhr 30 hier. Das wür.., würde bedeuten, dass wir also fünf Stunden länger unterwegs waren, als notwendig war, denn das, diese fünf Stunden ist eben die Umdrehung der, der Erde schuldig, verantwortlich dafür."

Weiterlesen gefällig?
Nichts leichter als das! Auf "Heinrich Lübke. Sauerland ist überall" sind mit liebevoller Akribie all die Zitate und Reden aufgelistet, die Dr. h. c. Heinrich Lübke zu dem gemacht haben, als der er uns… äh… von dem wir ihn … schätzen lernen mögen, also nicht, aber auch! Oder doch? Am besten klicken Sie erst einmal hier: "Equal goes it loose!"
Übrigens: Ganz nebenbei wird auf heinrichluebke.de das Geheimnis gelüftet, warum Herr Lübke manchmal gar nicht anders konnte, als frei von der Leber weg zu improvisieren: "Das Rednerpult war für meinen Vorredner (…) hergerichtet. Darum war der Abstand zwischen meinen Augen und dem Manuskript zu groß."

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