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Moby: 18


Moby - 18Typisch Moby! Jeden seiner Songs erkennt man meist beim ersten Hören: verschleppte elektronische Beats, beiläufiges Piano und dezente Streicher, beides manchmal auch bis ins Kitschige hinein gesteigert, und ein meist sloganhafter, sich schleifenartig wiederholender, oft ekstatischer Gesang - das sind die Ingredienzien, aus denen Richard Melville Hall, genannt Moby, seine Songs zusammenpuzzelt. Kritiker werfen Moby daher immer wieder vor, er schaffe überhaupt nichts Eigenes, sondern schmücke sich mit fremden Federn.

Moby - 18

Doch das ist ebenso ungerecht wie rock- und popmusikhistorisch falsch. Denn Rock- und Popmusiker haben schon immer schamlos-genial fremde Ideen und Musikrichtungen geplündert. Auch aus dem Fundus der eigenen mittlerweile fünfzigjährigen Geschichte bedienen sie sich gern. Was wären die Rolling Stones ohne den Blues eines Robert Johnson, was wäre Bob Dylan ohne einen Woody Guthrie, und Gruppen wie Oasis gäbe es ohne die Musik der Beatles vermutlich überhaupt nicht.

Moby arbeitet also auch nicht anders als die anderen. Und wie jeder gute Rock- und Popmusiker hat auch er ein einzigartiges Rezept, mit dem er etwas Unverwechselbares, etwas Neues, etwas Eigenes schafft: Moby verbindet elektronische Beats mit menschlicher Wärme. Er bedient sich bei Gospel und Blues sowie beim Soul der 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Gottgleich haucht er seelenlosen Beats das Leben ein. Auf "18", seinem jüngsten Werk, gelingt ihm das in jedem Song. Typisch Moby!

Egal, ob er selbst singt wie auf "We are all made of stars", dem ersten Stück der neuen CD, ob er sich vom fantastischen Shining Light Gospel Choir gesanglich unterstützen lässt ("In my heart" und "I'm not worried at all"), ob er Gastsängerinnen wie Sinéad O'Connor("Harbour") oder das griechische Gesangsduo Azure Ray ("Great Escape") für sich singen lässt, oder ob er Gesangspassagen sampelt ("Another woman", "For the ladies") - jeder Einzelne der achtzehn neuen Song klingt anders, jeder Einzelne klingt wie zum Sterben schön, jeder Song ist typisch Moby!

Moby klont Melodien, Songfragmente und Gefühle, das versteht er gegenwärtig wie kein Zweiter. Doch gerade deswegen bleibt bei seinen Songs manchmal ein schaler Nachgeschmack zurück. Kann man Songideen aus dem Zusammenhang reißen, in dem sie einst entstanden sind? Kann man sie am PC per Tastendruck gefühlsidentisch reproduzieren? Kann man Gefühle wirklich klonen? Manchmal kommen einem Mobys Songs vor wie Vanillepuddingpulver aus der Tüte. Bourbon-Vanille findet man darin nicht oft, die Aromastoffe sind nicht echt, sie sind lediglich natur-identisch. Auch das ist typisch Moby...

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/