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03. November 2006:

Endstation Langeweile

Es war einmal… - so beginnen Märchen. Und Interneterfolgsgeschichten hören oft so auf. Besonders dann, wenn es um Urheberrechte und Lizenzen geht. Die Geschichte vom märchenhaften Aufstieg des Videoportals YouTube könnte bald schon mit „es war einmal…“ beginnen. Schuld sind Urheberrechtsklagen der US-Unterhaltungsindustrie und groß angelegte Löschaktionen von urheberrechtlich geschütztem, nichtsdestotrotz kreativem Material. Der neue Eigentümer Google verhandelt derzeit mit großen US-Medienunternehmen. Was dabei herauskommt ist noch offen. Derweil hat MySpace schon reagiert. Ab sofort wird hier Musik ausgefiltert.

Suchgigant kauft Videoriesen
Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein und trieb Googles Aktien in die Höhe: Suchgigant Google kauft den Videoriesen YouTube. Auch der Preis, den die börsennotierte Suchmaschine in Aktien beglich, konnte sich sehen lassen und erinnerte an jene Zeiten, als die so genannte Dotcom-Blase noch kräftig aufgeblasen wurde. 1,6 Milliarden US-Dollar wollte Google springen lassen. Die meisten Analysten klatschten Beifall. Einige warnten vor einer Flut von Urheberrechtsklagen, die Googles Neuerwerbung noch reichlich teuer machen könnte. Doch mittlerweile ist klar: Keiner ist bei Google so naiv, diese Gefahr nicht auch erkannt zu haben.

Es wird verhandelt
Derzeit verhandelt Google als neuer Eigentümer von YouTube mit den großen US-amerikanischen Medienkonzernen über Film- und Fernsehrechte für das Videoportal YouTube. Google hat US-Unternehmen wie Viacom, Time Warner, CBS, Universal oder NBC offenbar zweistellige Millionenbeträge angeboten, um dadurch die Rechteinhaber für eventuelle Urheberrechtsverletzungen zu entschädigen. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass YouTube seine Videos bereits Ende des Jahres beim Upload durch einen Filter schicken will, der urheberrechtlich geschütztes Material, Ausschnitte aus Fernsehsendungen etwa, herausfiltert. Ein Upload ist dann ausgeschlossen.

MySpace filtert schon
Einen ähnlichen Inhaltsfilter betreibt MySpace bereits jetzt für Musikstücke. Eine Filtersoftware der Firma Gracenote sorgt dafür, dass urheberrechtlich geschützte Musikdateien nicht mehr hochgeladen werden können. „Dies ist ein wichtiger Schritt, den wir machen, um sicherzustellen, dass Künstler ihre Inhalte kontrollieren können“, umschrieb MySpace-Chef Chris deWolfe die simple Tatsache, dass die Rechteinhaber künftig von Urheberrechtsverletzungen und vermeintlich entgangenen Tantiemen verschont bleiben sollen. Dass Rechteinhaber und Künstler nicht immer identisch sind, dürfte auf der Hand liegen.

Songs von Dean Grey
Welche seltsamen, kreativitätsmindernden Blüten eine solche Rechtepolitik treibt, lässt sich an einem Fall bei YouTube aufzeigen. Im Dezember letzten Jahres lud eine australische Gruppe, die sich Dean Gray nannte, einen Video-Remix des Green-Day-Songs „American Idiot“ hoch. Titel des remixten Green-Day-Videos „American Edit“. Es dauerte nicht lange, bis der australischen Gruppe eine Unterlassungsklage der Plattenfirma Warner Brothers ins Haus flatterte.

Wundervolle Dinge von Dean Grey
„Dean Gray gehören zu einer neuen Generation von Amateuren“, heißt es in einer Untersuchung zur rechtlichen und kulturellen Problematik von Urheberrechtsverletzungen bei YouTube. „Sie sitzen zu Hause im Schlafzimmer und produzieren wundervolle Dinge. In aller Regel ohne kommerzielle Absicht. Sie wollen ihr Produkt nur mit dem Rest der Welt teilen“, erklären Damien O’Brien und Brian Fitzgerald von der australischen Queensland University of Technology, die beiden Verfasser der YouTube-Untersuchung. Sie stellen die entscheidende Frage: Sollten Dean Gray und andere Kreative eigentlich für die nicht-kommerzielle Nutzung urheberrechtlich geschützten Material etwas zahlen müssen? Das alternative Creative-Commons-Modell sagt nein. Das gegenwärtig herrschende Urheberrecht gibt vor, im Interesse der Künstler zu handeln, und gewährt den Rechteinhabern für jede kreative Weiterverarbeitung „ihrer“ Werke einen Anspruch auf Gebühren.

Offenes Ende?
Wie die Verhandlungen zwischen der US-Unterhaltungsindustrie und YouTube-Besitzer Google ausgehen werden, steht derzeit noch in den Sternen. Die US-Unterhaltungsindustrie verstärkt jedoch bereits jetzt ihren Druck auf Google und verlangt die Löschung aller Folgen der Fernsehserien „The Colbert Report“, „The Daily Show with Jon Stewart“ und anderer. South-Park-Folgen wurden bereits gelöscht. Möglicherweise einigen sich die Konzerne auf ein Konzept, das geschützte Inhalte zulässt und die damit erzielten Werbeeinnahmen aufteilt.

Der Ball ist rund… und teuer
Derweil bringt sich auch die Deutsche Fußball Liga DFL in die Schlagzeilen und kündigt an, dass man künftig mit allem Nachdruck verhindern werde, dass private Video-Clips mit Szenen aus Bundesligaspielen unautorisiert im Internet veröffentlicht werden. Auch die deutschen Oberfußballer schielen selbstverständlich auf YouTube und wollen sich vermutlich ein gar nicht so bescheidenes Stück vom Werbekuchen abschneiden, den YouTube ansonsten ganz allein vertilgt.

Kostenpflichtige Fanbetreuung
Zudem sehen sie Einnahmen in Gefahr, die einige Vereine wie etwa Bayern München auf ihren Vereinshomepages erzielen. Hier kann der geneigte Fußballfan Spielszenen und Hintergrundinformationen herunterladen – kostenpflichtig selbstverständlich. Eigenen Angaben zufolge hat beispielsweise Bayern München 30.000 zahlende Fans im Web, die monatlich drei bis vier Euro für das Online-Material zahlen. Diese 90.000 bis 120.000 Euro monatlich möchte sich der Verein offenbar nicht entgehen lassen. Eine Verletzung der exklusiven Rechte werde der Verein laut Bayern-Vorstand Karl-Heinz-Rummenigge jedenfalls nicht hinnehmen. Die Fans werden’s ihm danken – hoffentlich!

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/