Neuigkeiten Übersicht

Dumm
gelaufen!

Lizenz zum Schmunzeln
Glosse der Woche

E-Learning - Lernen mit freier Zeiteinteilung - Wo immer Sie wollen! EDV-Schule Heil, Fulda

Spaß im Internet gibt's massenhaft, aber die Lizenz zum Schmunzeln finden Sie nur hier!
06. Mai 2006:

Babylonische Begriffsverwirrung

Siebzig Prozent aller Schadprogramme, die die Antivirenfirma Panda Software im ersten Quartal dieses Jahres entdeckt hat, wurden für kriminelle Zwecke entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt der erste Quartalsbericht 2006 der in Spanien ansässigen Firma. Er untersucht das gegenwärtig vorherrschende Bedrohungsszenarium und belegt es mit den Zahlen der spanischen Antivirenfirma. Fragwürdig ist jedoch die Zuordnung der von den spanischen Schadprogrammjägern entdeckten Schädlinge zu bestimmten Schadprogrammgruppen. Hier herrscht offenbar eine Art babylonischer Begriffsverwirrung mit eigenwilliger Systematik. Am Ende weiß selbst Spiegel Online nicht mehr ganz genau, worum es eigentlich geht, wenn er sinngemäß schreibt: Es verändert sich die Art der Viren: Klassische Würmer werden immer seltener.

Informationen und Werbung
Die meisten Antivirenfirmen veröffentlichen regelmäßige Tätigkeitsberichte, die über die Bedrohungslage aktuell oder in der Rückschau berichten. Diese Berichte sind immer mit einer gehörigen Portion Vorsicht zu genießen. Antivirenfirmen sind keine karikativen Unternehmen, die nur aus reiner Menschenfreundlichkeit handeln, sondern Wirtschaftsunternehmen, die auf dem hart umkämpften Sicherheitsmarkt in Konkurrenz zu anderen Schadprogrammjägern und Sicherheitsspezialisten stehen. Insofern sind die Monats-, Quartals- und Jahresberichte der Sicherheitsfirmen immer auch in die Schubladen PR und Werbung zu stecken. Für die meisten Medien sind diese Berichte dennoch die Informationsquellen allererster Wahl. Scheinen sie doch quasi objektiv die Bedrohungslage zu beschreiben. Dass eine Firma möglichst spektakuläre Einzelergebnisse zuweilen nur veröffentlicht, um damit in die Medien zu gelangen, bleibt regelmäßig außen vor.

Verbreitungswege ungeklärt
Werbung und sachliche Information schließen sich in der Regel aus. Dennoch sind die Fakten, die der Panda-Bericht präsentiert und die erst in der zugehörigen Presseerklärung medienwirksam vermarktet werden, interessant. Panda Software bestätigt mit den eigenen Zahlen jenen Trend zum kriminell motivierten Schadprogramm, der auch von unabhängigen Institutionen schon seit Monaten gezeichnet wird. Rund siebzig Prozent aller Schadprogramme, die in den ersten drei Monaten von Panda Software gesichtet wurden, dienen kriminellen Zwecken. Der Bericht ist dennoch in doppelter Hinsicht problematisch. Erstens beantwortet er nicht die Frage, wie diese Schadprogramme in die Anwender-PCs gelangten. Schadprogramme fallen schließlich nicht vom Himmel, um dann urplötzlich im PC des arglosen Anwenders zu landen. Sie besitzen immer einen typischen Verbreitungsweg, der mehr über die Bedrohungslage aussagt als die Motivation, die hinter den Schadprogrammen steht. Zweitens ist die Einteilung der gefundenen Schadprogramme in unterschiedliche Schadprogrammkategorien missverständlich, zumal es die Spezialisten von Panda Software unterlassen, die einzelnen Schadprogrammkategorien eindeutig zu definieren.

Definitionen fehlen
47 Prozent der Schadprogramme, die Panda Software im ersten Quartal 2006 entdeckte, werden der Kategorie „Trojaner“ („Trojans“) zugeordnet. Welche Funktionen diese Trojaner besitzen, bleibt unklar. Nur dass sie keine Backdoor-Funktionen haben, scheint sicher. Denn Schadprogramme, die Systemhintertüren öffnen, werden als eigene Klasse („Backdoors“) aufgeführt. Interessant wäre auch hier gewesen, die Verbreitungswege darzustellen. Das einzige Statement dazu bezieht sich auf reine Wurmprogramme („Worms“). Hier heißt es: „Epidemien, die von Würmern verursacht werden, erregen zuviel Aufmerksamkeit und können nicht für den Online-Diebstahl eingesetzt werden. Spyware, Trojaner und Bots beherrschen momentan den Malware-Markt, weil sie sich unbemerkt in Systemen installieren und agieren können.“ Wie sie in den PC gelangen, bleibt außen vor.

Was bitteschön sind „Wurm-Viren“?
Zu welcher Begriffsverwirrung fehlende oder mangelhafte Definitionen führen können, wird an einem Artikel zum Panda-Bericht auf Spiegel Online deutlich. Unter der bereits irreführenden Überschrift „70 Prozent aller Viren sind auf Diebstahl aus“ wird beispielsweise behauptet: „Mit Viren und Trojanern lässt sich Geld verdienen.“ Die Schadprogrammgruppe der Viren kommt im Panda-Bericht allerdings überhaupt nicht vor – kein Wunder, denn Viren spielen heutzutage kaum noch eine Rolle. An anderer Stelle heißt es im Bericht, es gäbe im Internet „regelrechte Bausätze und Bauanleitungen“ für „Wurm-Viren“. Was „Wurm-Viren“ sind, weiß vermutlich nur der Autor selbst – hoffentlich!

Zurück zur News-ÜbersichtNach oben

Zurück zu den Brandneuen Lizenzen
Alfred Krüger: Angriffe aus dem Netz. Die neue Szene des digitalen Verbrechens.

Vorsicht Surftipps!
Ärztelatein, Falsche Viren, Film ab! Propaganda, Suppenseite, Fotografie, Frische Fische, Nachrichten, Freud, Filmfehler, Kultfilme, Boxen, Donald Duck, Musikseiten!

CD-Tipp des Monats:
Hier geht's zu den CD-Kritiken...
just books
JustBooks.de ist der Marktplatz für gebrauchte, antiquarische und vergriffene Bücher. Hier finden Sie alles: Vom antiquarischen Sammlerstück über Fach- und Studienliteratur bis hin zu Comics und Science-Fiction.
just books


Infos zu Ihrer Stadt
 
© Alfred Krüger http://www.akrue.de/