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06. November 2007:

Radiohead-Download-Album: Experiment geglückt?

Zwei von fünf Musikfans, die sich das neue Album der britischen Art-Rocker von Radiohead heruntergeladen haben, waren bereit, für die zehn Songs von „In Rainbows“ auch etwas zu bezahlen – so das Ergebnis einer Untersuchung der US-Internetstatistikfirma ComScore. Demnach soll das Album rund 1,2 Millionen Mal aus dem Netz geladen worden sein – für die Durchschnittssumme von rund sechs US-Dollar pro Download. Die Band hatte es ihren Fans freigestellt, wie viel sie für das neue Album zahlen wollten. Ob sich das auf Freiwilligkeit basierende Geschäftsprinzip für die Gruppe rechnet, bleibt abzuwarten.

Für durchschnittlich 6 Dollar
Die Zahlen, die das US-Unternehmen ComScore vorlegt, klingen beeindruckend. Rund 1,2 Millionen Internetnutzer sollen die Radiohead-Webseite mit dem Downloadangebot besucht haben. Ein signifikant hoher Prozentsatz habe die Musikstücke anschließend auch heruntergeladen, heißt es bei ComScore. 38 Prozent hätten dafür bezahlt. Der Rest kam kostenlos in den Genuss der zehn neuen Stücke der britischen Rockband. Diejenigen, die sich die neue Radiohead-Musik nicht „schenken“ lassen wollten, zahlten im Durchschnitt 6 US-Dollar für ihren Download. Spendabler waren offenbar US-amerikanische Radiohead-Fans. Sie zahlten durchschnittlich zwei Dollar mehr. Umgerechnet auf alle Downloader überwies jeder statistisch gesehen 2,26 US-Dollar für die zahn Songs der neuen CD.

Beste Platte seit Jahren
„Ich bin von der Zahl derjenigen überrascht, die nichts bezahlen wollten“, erklärte Musikexperte Fred Wilson laut ComScore. Die ersten Berichte über diese Download-Aktion hatten noch völlig anders, nämlich wesentlich optimistischer geklungen, was den Anteil an Bezahlwilligen anbelangte. Er selbst habe 5 Dollar bezahlt, sagt Wilson, und es nicht bereut. „Das ist die beste Platte, die Radiohead seit Jahren gemacht haben“, meinte der Experte. Das so viele Downloader nichts bezahlt hätten, zeige ihm, dass die Mehrheit der Musikkonsumenten der Meinung sei, „dass Musikdateien kostenlos sein sollten und dass sie es nicht wert seien, dafür zu bezahlen.“ Diese Tatsache könne man nicht ignorieren. Gefragt seien deshalb Geschäftsmodelle, die exakt an diesem Punkt ansetzen.

Haben Radiohead ihren Schnitt gemacht?
Möglicherweise haben Radiohead dieses Geschäftsmodell – trotz der enttäuschend niedrigen Bezahlquote – dennoch schon gefunden. Denn immerhin fließt die gesamte Summe, die gezahlt wurde, in die Taschen der Band. Die Unkosten für die eingerichtete Webseite dürften relativ gering gewesen sein, sodass ein Großteil des Geldes tatsächlich bei der Band hängen bleibt. Fraglich ist, ob die Einnahmen aus früheren CDs, die über die Musikindustrie auf den Markt geworfen wurden, tatsächlich höher waren. Bevor Aussagen getroffen werden können, müssen die Musiker eine entsprechende Rechnung vorlegen. Bleibt zu hoffen, dass Radiohead so viel Offenheit besitzen und die Karten auf den Tisch legen. Ob und wieweit diese Aktion die Ticketverkäufe für Radiohead-Konzerte anheizen wird, steht zudem auf einem weiteren Blatt.

Funktioniert nur bei den Stars
Dass es sich für die auch musikalisch experimentierfreudige Band möglicherweise doch gelohnt hat, meint Michael Laskow aus der Independent-Musik-Szene. Denn die Band müsse ihre Einnahmen mit keiner Plattenfirma teilen. „Das sei großartig für die Band und für die Fans, die nichts oder weniger als üblich bezahlen mussten.“ Radiohead habe diesen Erfolg allerdings nur verbuchen können, weil sie in der Musikszene einen Namen und eine große Fangemeinde haben, so Laskow. Beides habe die Band aber der Unterstützung durch die Musikindustrie zu verdanken. Das Modell Radiohead funktioniere eben nur bei bekannten Bands. „Aber irgendwann wird es solche Stars, die die Musikindustrie groß gemacht hat, nicht mehr geben.“ Die Frage sei deshalb, wie neue Bands mit einem solchen Geschäftsmodell über die Runden kommen sollen.

Glückwunsch an Radiohead
ComScore-Analyst Edward Hunter mag sich über solche Fragen nicht den Kopf zerbrechen. Wichtiger sei, dass Radiohead überhaupt ein solches Experiment gewagt hätten – und dass die Musikindustrie offenbar zu verknöchert sei, um ähnliche Geschäftsmodelle auszuprobieren. Hunter wertet das Radiohead-Experiment deshalb als Erfolg. Die Musiker werden ihren Schnitt gemacht haben, meint der ComScore-Experte. „Das ist ein durchschlagender Erfolg für Radiohead und für alle Musikfans – ganz zu schweigen davon, dass die CD eine fantastische künstlerische Leistung ist.“

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/