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09. Juni 2005:

Glaube keiner Statistik...

Um die richtigen Antworten zu erhalten, muss man nur die richtigen Fragen stellen. Nach diesem Prinzip scheinen die Verfasser einer Studie gearbeitet zu haben, die kürzlich von der US-Marktforschungsfirma NPD Group veröffentlicht wurde. Ihr Thema: Legale und illegale Musikdownloads. Ihr Ergebnis: Apples Musikbezahldienst iTunes kann sich prima gegenüber illegalen Musiktauschbörsen behaupten und steht in den USA auf Platz zwei der beliebtesten Downloadquellen. Ihr Fehler: Wichtige Tauschbörsen wie eDonkey oder eMule tauchen in der Statistik überhaupt nicht auf.

Wie die NPD Group gearbeitet hat
Die Marktforscher der US-Firma NPD Group wollten es offenbar ganz genau wissen. Können sich kommerzielle Online-Musikläden wie Apples iTunes oder Napster gegenüber ihrer kostenlosen Konkurrenz vom Schlage Kazaa & Co. behaupten? Zu diesem Zweck beobachtete die Marktforschungsfirma rund 40.000 US-amerikanische Windows-PCs. Gezählt wurde offenbar, wie oft einzelne Nutzer welche Musikdienste aufgerufen und dort mindestens einen Song heruntergeladen haben. Wie viele Titel gekauft oder illegal gesaugt wurden, hat die NPD Group anscheinend nicht untersucht. Zumindest schweigt sie sich über konkrete weitere Zahlen aus.

iTunes auf Platz zwei
Die Ergebnisse der Studie sind auf den ersten Blick erstaunlich. Apples iTunes-Laden kann sich laut Studie nämlich durchaus gegenüber der Kostenlos-Konkurrenz behaupten. Er steht auf Platz zwei der beliebtesten Downloadquellen und wurde im März dieses Jahres von rund 1,7 Millionen US-Haushalten wenigstens einmal angesurft. Der erste Platz wird von der hauptsächlich in den USA beliebten Tauschbörse WinMX mit 2,1 Millionen Aufrufen belegt. Auf dem dritten Platz liegt mit LimeWire (ebenfalls 1,7 Millionen Mal besucht) eine weitere Kostenlos-Tauschbörse. Kazaa folgt auf Platz vier. Für die Plätze vier bis zehn liefert die NPD Group keine Angaben über die Nutzerzahlen. Sie werden hauptsächlich von kostenlosen Tauschbörsen besetzt. Mit Napster auf Platz sieben und dem Real Player Store auf Platz neun findet man unter den ersten Zehn allerdings auch noch zwei weitere Bezahldienste.

Bezahldienste haben sich etabliert
Eine der großen Fragen der Musikindustrie sei gewesen, wann Bezahldienste mit den kostenlosen Angeboten im Netz konkurrieren könnten, meint Russ Crupnik, bei der NPD Group zuständig für Musik und Filme. „Diese Frage wurde nun beantwortet“, fährt der Marktforscher ein wenig großspurig fort. iTunes sei populärer als nahezu jede andere Peer-to-Peer-Tauschbörse, und mit Napster und dem Real Player Store hätten sich zwei weitere Bezahldienste durchsetzen können. „Diese digitalen Download-Läden scheinen eine überzeugende und ökonomisch lebensfähige Alternative zum illegalen Filesharing zu sein“, bringt Crupnik die Ergebnisse seiner Studie auf den griffigen Punkt.

Nur die halbe Wahrheit
Die Musikindustrie müsste sich also prinzipiell keine Sorgen mehr machen, könnte man die Ergebnisse der NPD-Studie zusammenfassen. iTunes hat sich bestens etabliert, und auch die anderen Musikbezahldienste sind auf dem besten Wege, den Tauschbörsen das Wasser, sprich: die Kundschaft, abzugraben. Doch so einfach ist die Sache nicht. Denn die Studie spiegelt allenfalls die halbe Wahrheit wieder. Die überaus populären Tauschbörsen eDonkey und eMule werden in der Studie überhaupt nicht aufgeführt. Dabei zeigen die Statistiken gerade dieser beiden Tauschnetze, dass sie zuweilen von mehr als 4,5 Millionen Usern gleichzeitig genutzt werden. Sie bedienen damit fast drei Mal so viele Nutzer wie iTunes und müssten – ginge es statistisch mit rechten Dingen zu - locker in der Top Ten der beliebtesten Downloadquellen gelistet werden. eDonkey und eMule wurden in der NPD-Group-Studie aber offenbar schlichtweg vergessen… - oder fielen aus dem repräsentativen Sample der 40.000 untersuchten US-PCs auf Grund mangelhafter Erhebungsmethoden einfach heraus.

„Irgendwie“ wahr
Der Unterschied zwischen den eDonkey- und eMule-Nutzerzahlen einerseits und den Ergebnissen der NPD-Studie andererseits sei derartig groß, dass sich die NPD Group grundsätzlich Gedanken über die Zuverlässigkeit ihrer statistischen Erhebungsmethoden machen sollte, meint etwa das Filesharing-Portal „zeropaid.com“ und geht gleichzeitig mit den etablierten Medien hart ins Gericht. Die hätten sich gern auf die Pressemeldung der NPD Group gestürzt und sie völlig unkritisch übernommen. Das sei keine Berichterstattung mehr, das sei nur noch ein simples Nachdrucken von Informationen, die man von „irgendwem“ bekommen habe und die eben „irgendwie“ wahr sein könnten.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/