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12. Januar 2008:

Aufstand der Nutzer

Immer öfter stehen Online-Unternehmen im Visier von Datenschützern, weil sie Nutzerdaten für wirtschaftliche Zwecke missbrauchen. Die Nutzer laufen Sturm, wenn sie einen Missbrauch ihrer Daten fürchten. So sorgte der Nutzerprotest etwa beim deutschen Studentenportal StudiVZ dafür, dass die Aushöhlung des Datenschutzes zu Werbezwecken gestoppt und auf ein erträgliches Maß reduziert wurde. In den USA laufen derzeit etliche Klagen gegen Online-Unternehmen, die mit der Weitergabe von persönlichen Daten das Recht ihrer Nutzer auf Schutz ihrer Privatsphäre verletzt haben.

Neue AGB bei StudiVZ
Aufruhr bei StudiVZ: Mitte Dezember letzten Jahres kündigten die Betreiber des Studentenportals eine Änderung ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen an. Danach sollte künftig personalisierte Werbung eingeführt werden – nicht nur auf den Seiten des Portals, sondern auch per E-Mail, SMS und Instant Messenger. Auch das gesamte Surfverhalten der StudiVZ-Mitglieder auf den Seiten des Portals sollte aufgezeichnet und ausgewertet werden. Persönliche Daten sollten auch dann bei StudiVZ gespeichert bleiben, wenn ein Mitglied dem Portal den Rücken kehrte.

Mitglieder laufen Sturm
Das wollten viele Mitglieder nicht hinnehmen. Rund dreihundert Gruppen wurden ins Leben gerufen, die sich vehement beschwerten. Ihre Mitglieder drohten mit Austritt. Die Protestwelle erreichte ein Ausmaß, mit dem die Betreiber des Studentenportals offenbar nicht gerechnet hatten. Sie ruderten zurück und entschärften ihre AGB. Es wird zwar weiterhin personalisierte Werbung – auch per E-Mail – geben. Werbung per SMS und Instant Messenger bleibt den StudiVZ-Mitgliedern vorerst allerdings erspart. Zudem werden die persönlichen Daten vollständig gelöscht, wenn ein Account gekündigt wird.

Klagen gegen Online-Shop
Was sich bei StudiVZ derzeit noch relativ harmlos ausnimmt, haben andere Online-Unternehmen – insbesondere in den USA – schon zur Perfektion getrieben: Erforschung und Analyse des Nutzerverhaltens und Auswertung persönlicher Daten zu Werbezwecken. Auch hier wehren sich die Nutzer. In den USA wurde kürzlich die Sears Holding als Betreiberin des beliebten Online-Shops Sears and Kmart von Nutzern verklagt. Bei der Registrierung für diesen Shop mussten Nutzer ein Programm herunterladen, dass ihr Surfverhalten beobachten, speichern und an die Shopbetreiber zurücksenden sollte. Der Nutzer wurde offenbar bewusst über die Funktionen dieser Software im Unklaren gehalten.

Aufregung bei Facebook
Aufregung gab es kürzlich auch bei Facebook, dem US-amerikanischen Vorbild des deutschen StudiVZ. Facebook hatte im Rahmen eines neuen Werbeprogramms auch sogenannte Social Ads geschaltet – personalisierte Werbeanzeigen, die auf der Grundlage des individuellen Surfverhaltens erstellt werden. „Beacon“ (Blinklicht oder Leuchtturm) hieß das Facebook-Programm, das in Nutzerkreisen für erhebliche Verunsicherung und Aufregung sorgte. Es übermittelte Nachrichten über Käufe, die Facebook-Nutzer auf externen Webseiten getätigt hatten, an die Facebook-Freunde der betreffenden Nutzer. Eine Protestwelle lief durch das Portal. Tausende Mitglieder beklagten sich über die Verletzung ihrer Privatsphäre. Die Facebook-Betreiber sahen sich daraufhin gezwungen, den Dienst zu überarbeiten.

Wirtschaftlich rentabel bleiben
Die Betreiber solcher Portale bewegen sich in einem schwierigen Spannungsfeld: Zum einen müssen sie ihre Nutzer bei der Stange halten und ihnen ein Höchstmaß an Service und Sicherheit bieten. Zum anderen sind diese Portale kommerzielle Unternehmen. Sie müssen, wollen sie wirtschaftlich auf Dauer bestehen, rentabel arbeiten. Dabei haben sie zwei Möglichkeiten: Entweder sie werden kostenpflichtig und verlangen eine Gebühr für die Nutzung ihres Portals oder sie finanzieren sich über Werbung.

Nutzerprofile
Hinzu kommt, dass Portale wie Facebook oder StudiVZ von wirtschaftlichen Unternehmen aufgekauft wurden und erhebliche Summen geflossen sind. Diese Gelder müssen nun wieder erwirtschaftet werden. Lukrative neue Methoden zur Platzierung von Werbung werden ausgelotet. Da über passgenaue, also personalisierte Werbung die Werbedollar und –euro besonders kräftig fließen, versuchen diese Portale, die Daten ihrer Nutzer für ihre Werbezwecke zu gebrauchen. Wie die Geschehnisse bei Facebook und StudiVZ zeigen, schießen die Portalbetreiber dabei oftmals über das Ziel hinaus. Fazit: Die Nutzer müssen eine kritische Distanz zu den Betreibern wahren und dürfen sich nicht jede Werbemaßnahme gefallen lassen. Denn der Schritt von der personalisierten Werbung hin zur Erstellung von detaillierten persönlichen Nutzerprofilen ist nur klein – die Auswirkungen auf die Privatsphäre der Nutzer allerdings beträchtlich.

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