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14. Dezember 2005:

Dubiose Sammelklage gegen Wikipedia

Wikipedia kommt nicht zur Ruhe. Nach der öffentlichen Blamage mit gefälschten Artikeln und Plagiaten ruft nun eine dubiose, anonyme Webseite alle US-amerikanischen „Wikipedia-Opfer“ zu einer Sammelklage gegen Wikipedia auf. Jeder, der sich durch Artikel im freien Online-Lexikon in seinen Rechten beeinträchtigt sieht, möge sich der Klage anschließen. Wikipedia selbst vermutet hinter dieser Aktion eine dubiose Stiftung namens QuakeAID, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Griechenland und US-amerikanischer Postanschrift, die sich der Erdbebenhilfe verschrieben hat. Die Postadressen beider Webseiten stimmen überein. Hintergrund der seltsamen Aktion scheint private Rache zu sein.

Der tiefe Fall des Mediendarlings
Der falsche Eintrag über den Ex-Journalisten John Seigenthaler und die Wikipedia-Fälschungen, die der Ex-MTV-Moderator und jetzige Podcaster John Curry an seinem eigenen Eintrag vornahm, haben Ex-Mediendarling Wikipedia auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wer ständig im grellen Lampenlicht steht, darf sich nicht wundern, wenn auch hässliche Falten sichtbar werden. Jetzt melden sich Wikipedia-Kritiker allerorten zu Wort. So als hätten sie’s schon immer gewusst, verweisen sie beispielsweise auf die tatsächlich extrem dümmlichen, mittlerweile allerdings geänderten Einträge über Microsoft-Chefdenker Bill Gates und Hollywood-Star Jane Fonda, die vor wenigen Monaten entdeckt worden waren, und erklären das Wikipedia-Prinzip mindestens für angeknackst, wenn nicht sogar für gescheitert. Diese veröffentlichte „Debatte“ wird sich wieder beruhigen. Denn auch die Wikipedia-Macher haben mittlerweile reagiert und diskutieren eifrig über Problemlösungen. Zu allem Übel melden sich nun auch noch die Betreiber einer dubiosen Webseite zu Wort, die unter dem Namen wikipediaclassaction.org dem freien Online-Lexikon juristisch das Wasser abgraben wollen.

Aufruf zur Sammelklage
Wer sich durch einen Artikel in der Wikipedia beleidigt oder verleumdet fühlt, möge sich doch bitte melden, heißt es auf der fraglichen Webseite. Bestehende Fehler sollen aber nicht nur aufgedeckt werden. Vielmehr sollen die Verantwortlichen auch zur Rechenschaft gezogen werden. Das Problem der Wikipedia sei nämlich grundsätzlicher Natur: Es handele sich um ein Jeder-kann-mitmachen-Lexikon, bei dem letztlich niemand für falsche Inhalte und Verleumdungen verantwortlich sei. Das dürfe im Interesse der Opfer solcher falschen Artikel aber nicht sein. Deshalb soll die Wikimedia Foundation juristisch durch eine Sammelklage gezwungen werden, diesem Prinzip abzuschwören. Änderungen sollten immer erst überprüft werden, bevor man sie veröffentliche. Darüber hinaus solle Wikipedia gezwungen werden, für entstandene finanzielle Schäden aufzukommen.

Wer ist Jennifer Moore?
Die Betreiber der Webseite machen keinen Hehl daraus, dass sie Wikipedia und ihren Machern nicht sonderlich wohl gesonnen sind. Den Grund für diese augenscheinliche Antipathie verraten sie jedoch nicht. Die Domain wikipediaclassaction.org ist auf den Namen Jennifer Monroe eingetragen. Die Dame ist ihres Zeichens Sprecherin der dubiosen Stiftung QuakeAID, die angibt, sich der Erdbebenhilfe verschrieben zu haben, und die sich durch Spenden finanziert. Der einzige Link, der auf der Webseite wikipediaclassaction.org zu finden ist, verweist auf die Online-Zeitschrift „The Official Newswire“. Die Zeitschrift steht der QuakeAID-Stiftung zumindest „sehr nahe“ und listet unter dem angegebenen Link fünf Artikel auf, die dort bereits zum Thema Wikipedia erschienen sind – allesamt mehr oder weniger Wikipedia-Schmähartikel der Sorte „Wissen Sie eigentlich, wer das Lexikon, das Ihre Kinder benutzen, editiert?“. Artikel Nummer fünf ist allerdings recht interessant. Er stammt vom 3. Januar 2005 und wurde – man lese und staune – von eben jener Jennifer Moore geschrieben, die auch bei QuakeAID und bei wikipediaclassaction.org ihre Finger mit im Spiel hat.

Privater Rachefeldzug gegen Wikipedia?
In ihrem Artikel beklagt sich Moore über die „selbstherrliche Zensur“, die sie bei Wikipedia ausgemacht haben will. Anfang Januar 2005, also wenige Tage nach der Tsunami-Katastrophe, die durch ein Seebeben ausgelöst worden war, hatte Wikipedia eine Liste mit Hilfsorganisationen veröffentlicht, an die Spendenwillige sich wenden könnten. Moore hatte dieser Liste den Namen QuakeAID hinzugefügt. Kurz darauf wurde ihr Eintrag gelöscht. Damit nicht genug. In der Wikipedia erschien daraufhin ein Lexikonartikel, der sich kritisch mit QuakeAID auseinander setzte. Moore stellte RaDMan, so der Name des fraglichen Wikipedia-Mitarbeiters, der den Eintrag gelöscht und den Artikel verfasst hatte, zur Rede und verlangte die Löschung des Artikels. RaDMan weigerte sich u. a. mit dem Hinweis, das QuakeAID in den USA nicht als gemeinnützig anerkannt sei. RaDMan habe einen regelrechten Privatkrieg gegen QuakeAID begonnen, behauptet Moore in ihrem Artikel. Seitdem hatten sich Moore, QuakeAID und The Official Newswire offenbar auf Wikipedia eingeschossen. Wikipediaclassaction.org kann vor diesem Hintergrund allenfalls als billige Retourkutsche gewertet werden – oder als privater Rachefeldzug gegen Wikipedia und ihre Macher.

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