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18. Mai 2005:

Wie aus einer groben Schätzung harte Fakten werden

Die Nutzung illegaler Software geht in Deutschland zurück. Der Anteil raubkopierter Programme betrug im letzten Jahr nur noch 29 Prozent und lag damit um einen Prozentpunkt niedriger als noch im Jahr zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des US-Marktforschungsunternehmens IDC im Auftrag des von Microsoft und anderen Softwaregroßunternehmen kontrollierten Branchenverbandes Business Software Alliance (BSA). Die Softwarelobby nutzt ihren alljährlichen Pirateriereport, um härtere gesetzliche und behördliche Maßnahmen gegen Raubkopierer zu fordern. Dabei übersieht sie geflissentlich, dass ihre Studie keine empirisch gesicherten Fakten, sondern allenfalls Schätzungen präsentiert. Exakte Angaben beispielsweise über Umsatzausfälle lassen sich daraus keineswegs errechnen. Die BSA macht’s trotzdem.

Wo wird am meisten raubkopiert?
Legal oder illegal? Wer in Vietnam, in der Ukraine, in China oder in Simbabwe Software braucht, wird sich eine solche Frage vermutlich selten stellen. Denn diese Staaten führen laut BSA-Studie die Top 20 der Länder mit den höchsten Piraterieraten an. Lediglich acht bis zehn Prozent der dort eingesetzten Software stammen aus legalen Quellen. Der überwiegende Rest ist raubkopiert. Anders sieht es in den USA und in der EU aus. Lediglich 21 Prozent der eingesetzten Programme stammen in den USA aus illegalen Quellen. EU-weit sind es 35 Prozent, wobei der relativ hohe Prozentsatz vor allem durch die neuen EU-Länder Ungarn (plus 2 Prozent auf 44 Prozent), Tschechische Republik (plus ein Prozent auf 41 Prozent) oder Polen (plus ein Prozent auf 59 Prozent) verursacht wurde. Spitzenreiter bleibt allerdings ein altes EU-Mitglied: Griechenland führt die BSA-Statistik mit einer Raubkopierate von 62 Prozent an. Insgesamt verzeichnet die Pirateriestudie aber für die EU einen Rückgang der Raubkopierquote von 36 auf 34 Prozent.

Grob geschätzt
Die von der BSA präsentierten Zahlen basieren auf Schätzungen, die die emsigen Empiriker des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens IDC auf Basis der jeweils verkauften Computer getroffen haben. Auf diese Grundlage wird ein hypothetischer Gesamtbedarf an Software geschätzt. Dieser Schätzwert wird anschließend mit der Zahl der tatsächlich verkauften Softwareprodukte verglichen. Die Pirateriequote ergibt sich also aus der Differenz zwischen geschätztem Bedarf und verkaufter Software. Über die Höhe der Fehlerquote eines solchen Verfahrens schweigt sich die BSA aus. Sie ignoriert vermutlich auch die Tatsache, dass auf den PCs nicht nur kommerzielle, sondern immer häufiger auch Open-Source-Software zum Einsatz kommt.

Hypothetische Einnahmeausfälle
Die Zahlen, die die BSA präsentiert, können also allenfalls einen groben Rahmen liefern. Da sich die Erhebungs- und Schätzmethoden im Vergleich zu den vorangegangenen Studien – soweit ersichtlich – nicht geändert haben, lassen sich daraus trotzdem allerdings nur grobe tendenzielle Entwicklungslinien ableiten. Für exakte Angaben beispielsweise zu den Schäden, die den Softwareunternehmen durch Raubkopien entstehen, eignen sie sich nicht. Das allerdings hindert die BSA keineswegs daran, Schäden exakt zu beziffern. Allein in der Bundesrepublik seien den Softwareunternehmen im letzten Jahr Einnahmeausfälle in Höhe von 1,84 Milliarden Euro entstanden. Trotz sinkender Piraterierate lagen die Ausfälle 2004 sogar um 140 Millionen Euro höher als noch im Jahr zuvor. Ursache sei, dass 2004 mehr Computer verkauft wurden und dementsprechend mehr Software nötig gewesen wäre. Dass es sich hierbei um hypothetische Einnahmeausfälle handelt, „vergisst“ die BSA zu erwähnen.

Die BSA macht Stimmung
„Schaden durch raubkopierte Software in Deutschland steigt auf 1,84 Milliarden Euro“, weiß die BSA in ihrer Pressemitteilung zu vermelden und setzt im Untertitel noch eins drauf: „Entwicklung in Deutschland hinkt EU-Durchschnitt hinterher“. Im EU-Durchschnitt ging die von IDC geschätzte Raubkopierquote nämlich um zwei, in Deutschland nur um einen Prozentpunkt zurück. Der Adressat einer solchen Pressemitteilung ist klar: Der Gesetzgeber und die Behörden sollen für die Probleme der BSA „sensibilisiert“ werden. Deutschland habe „zwar weltweit die zehntniedrigste Piraterierate, dafür entstand hierzulande jedoch der viertgrößte Schaden für die Softwareindustrie“, sorgt die BSA für die perspektivisch richtige Interpretation der IDC-Studie.

Machen wir’s den Österreichern nach
„Wir dürfen nicht mit Verweis auf die horrenden Raten in anderen Ländern davon ablenken, dass beispielsweise das Nachbarland Österreich, das(s) uns kulturell und wirtschaftlich am ähnlichsten ist, eine um vier Punkte niedrigere Pirateriequote aufweist“, kommentierte Georg Herrnleben, BSA-Chef für Westeuropa, die Ergebnisse der IDC-Studie. Damit die Deutschen mindestens genauso gut wie die Österreicher werden, sei „von allen Seiten noch einiges an Arbeit nötig, sei es bei der Umsetzung der EU-Richtlinien durch den Gesetzgeber oder bei der Hilfestellung für Unternehmen und Endanwender durch die betroffenen Branchen.“ Das Ziel der BSA ist laut Herrnleben klar: „In zehn Jahren muss man Raubkopien als Jugendsünden der früheren digitalen Jahre betrachten“ – oder überwiegend Open-Source-Produkte nutzen.

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