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18. Juni 2004:

Keine Robinson-Liste für Spam

Es könnte eigentlich ganz einfach sein: Wer keine Email-Werbung wünscht, trägt sich in eine Liste ein und wird in Zukunft von Werbemüll verschont. Doch die US-amerikanische Regulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) winkt ab. Wenn es um Emailwerbung geht, sei eine solche Werbemuffelliste nicht nur nutzlos, sondern sorge gar für noch mehr Werbemüll im Briefkasten.

No-Spam-Liste ist „reine Zeitverschwendung“
Im Gegensatz zur deutschen Rechtslage ist das so genannte Telefonmarketing in den USA erlaubt. Wer sich durch Reklameanrufe belästigt fühlt, kann sich in eine „Do-not-call“-Liste eintragen lassen und bleibt künftig von unliebsamen Telefonanrufen verschont. Bei der Verabschiedung des Anti-Spam-Gesetzes Ende letzten Jahres wurde der FTC der Auftrag erteilt zu prüfen, ob nach dem Vorbild der "Do-not-call"-Liste eine „Do-not-mail“-Liste für diejenigen Besitzer von Email-Postfächern eingeführt werden sollte, die keine Werbemails mehr bekommen möchten. Die FTC hat sich nun gegen eine solche Robinson-Liste ausgesprochen. Eine No-Spam-Liste sei „reine Zeitverschwendung“, meinte FTC-Vorsitzender Timothy J. Muris. Sie sei erstens unwirksam, weil Spammer sie mit Sicherheit ignorieren würden. Zweitens sei damit zu rechnen, dass gerade die auf der Liste eingetragenen Adressen mit noch mehr Spammails zugemüllt würden.

Die großen Email-Provider arbeiten zusammen
Eine „Do-not-Mail“-Liste wäre laut FTC-Bericht erst dann wirklich wirksam, wenn es möglich sei, die Absender von Spammails eindeutig zu identifizieren. Man brauche deshalb ein wirksames Verfahren zur Authentifizierung von Email-Absendern. Solange Absenderangaben in Emails so leicht wie bisher gefälscht werden könnten, sei eine Robinson-Liste für Spam kontraproduktiv. Die großen Emailprovider Microsoft, AOL, Yahoo und EarthLink seien im Übrigen auch gegen eine No-Spam-Liste und würden schon seit Monaten an einem gemeinsamen Authentifizierungssystem arbeiten. Wie ein solches System aussehen könnte, verrät der FTC-Bericht nicht.

Can Spam Act umstritten
Die als Can Spam Act bekannte US-Anti-Spam-Gesetzgebung, die die gesetzliche Grundlage für die No-Spam-Liste liefert, steht auch sonst in der Kritik. Das Gesetz ist im Januar dieses Jahres in Kraft getreten. Trotzdem hat sich die Zahl der Spammails in den USA keinesfalls verringert. Sie ist im Gegenteil sogar noch angestiegen. Verteidiger des Gesetzes aus Kreisen der werbungtreibenden Wirtschaft weisen darauf hin, dass es für ein endgültiges Urteil noch zu früh sein. Kritiker des Gesetzes gehen aber schon jetzt davon aus, dass die Spamflut mit gesetzlichen Maßnahmen allein nicht eingedämmt werden könne.

Neue Softwarelösung gegen Spam
Einen interessanten Ansatz zur Eindämmung von Spammails hat die deutsche Firma bytecamp entwickelt. Mit Hilfe einer neuen Software werden dabei zwei Verfahren miteinander kombiniert, die Mailserver vor Spammails zu schützen: erstens das Greylisting und zweitens die Realtime Blackhole Lists. Beim Greylisting werden ankommende Mails mit einer temporären Fehlermeldung abgelehnt. Normale Mailserver probieren die Mailzustellung nach einer gewissen Wartezeit erneut. Diese Mailzustellung wird dann akzeptiert. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass Emails ihre Adressaten nur mit Verzögerung erreichen. Mails, die von PCs stammen, die durch ein Schadprogramm zu ferngesteuerten Spamschleudern umfunktioniert wurden, werden meist nur ein einziges Mal versendet. Eine Warteschlange zu verschickender Mails gibt es hier in aller Regel nicht. Solche Spammails erreichen beim Greylisting ihre Adressaten also nicht.
Durch Realtime Blackhole Lists (RBL), einem weiteren Verfahren zur Spamverringerung, wird Versendern, die auf diesen Listen geführt werden, der Verbindungsaufbau zum Mailserver komplett untersagt. Mails von solchen Servern werden also überhaupt nicht angenommen. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass Emails möglicherweise verloren gehen könnten.

Den Zombies keine Chance!
Die von bytecamp entwickelte Software lässt Greylisting nur zu, wenn es sich bei der Gegenstelle um einen Einwahlrechner oder um eine Adresse handelt, die auf einer RBL gelistet ist. Alle anderen Mails werden demgegenüber ohne Verzögerungen akzeptiert. Bei gekaperten PCs, so genannten Zombies, die zum Versand von Spam missbraucht werden, handelt es sich in der Regel um Rechner mit Einwahlverbindungen. Mails von solchen Rechnern werden also grundsätzlich nicht mehr akzeptiert. Bytecamp zufolge führten die ersten Versuche mit der neuen Software zu einer deutlichen Verringerung des Spamaufkommens. Gegenwärtig wird die Anti-Spam-Software dokumentiert und soll anschließend unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden.

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