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19. Januar 2006:

Firefox möchte schnüffeln

Aufregung im Lager der aufrechten Firefox-Nutzer: In der neuen Entwicklerversion des Open-Source-Browsers ist eine Funktion enthalten, die es Webseitenbetreibern erleichtern soll, das Klickverhalten ihrer Besucher zu protokollieren. Möglich wird diese Schnüffelfunktion durch das ping-Attribut, das in einen Link-Tag eingefügt werden kann. Klickt ein Surfer auf den eigentlichen Link wird gleichzeitig ein Ping an den Webserver geschickt, dessen Adresse im ping-Attribut angegeben ist. Datenschützer fürchten, dass das Ausschnüffeln des Surfverhaltens dadurch vereinfacht wird. Web-Experten werfen den Firefox-Machern vor, selbstherrlich eigene Webstandards setzen zu wollen.

Wie im letzten Browserkrieg
Das Setzen eigener Web-„Standards“ hat bei Browserherstellern eine lange Tradition. Besonders Microsoft mit seinem Internet Explorer sowie die Firma Netscape mit ihrem Netscape Navigator trugen ihren so genannten Browserkrieg auch über die Implementierung proprietärer Funktionalitäten aus, die nur der jeweilige Browser besaß. Insofern ist die Implementierung eines nicht standardkonformen Attributs oder Tags in der Browser-Geschichte nichts Neues. Ärgerlich wird die Angelegenheit aber dadurch, dass sich gerade die Firefox-Crew bisher stets damit brüstete, die Webstandards des W3C besonders penibel in Ehren zu halten. Kritiker fragen bereits sarkastisch an, ob sich die Mozilla-Crew mit dem ping-Attribut auf den Spuren von Microsoft bewege.

Usertracking per ping
Das ping-Attribut ermöglicht es Webseitenbetreibern, das Klickverhalten ihrer Besucher genauestens zu verfolgen. Das ist durch etliche Tricks zwar auch bisher schon möglich und wird gerade von vielen kommerziellen Webseiten in großem Umfang betrieben. Diese User-Tracking-Verfahren haben aber in der Regel den Nachteil, dass sie die Surfgeschwindigkeit verringern. Beim ping-Attribut tritt dieser Effekt nicht auf. Die angeklickte Webseite wird aufgerufen, dann erst wird der Klick an den Überwachungsserver weitergeleitet.

Der „Neben“-Standard Web Applications 1.0
Spezifiziert wurde das ping-Attribut von der Arbeitsgruppe „Web Hypertext Application Technology“ (WhatWG). Dieser Arbeitsgruppe gehören führende Browserhersteller wie Mozilla, Opera und Apple an. Microsoft ist nicht vertreten. Ziel ist es, die Webstandards des W3C durch eigene Spezifikationen zu ergänzen. Das ping-Attribut gehört zu Web Applications 1.0, das von der Arbeitsgruppe entworfen wurde. Auch andere Teile dieses Entwurfs wurden bereits in die Browser der Mitglieder dieser Arbeitsgruppe integriert.

Was Betreiber großer Webseiten wünschen
Firefox-Entwickler Darin Fisher, der in seinem Weblog von der neuen Funktion berichtet hatte und damit einen Sturm der Entrüstung unter Firefox-Nutzern entfachte, rechtfertigt die Nutzung der ping-Funktion damit, dass sie im Gegensatz zu den herkömmlichen Möglichkeiten des Usertrackings eine höhere Surfgeschwindigkeit erlaube. Die ping-Funktion ermögliche zudem nichts, was nicht auch bisher schon mit anderen (Schnüffel-)Methoden möglich sei. Die ping-Funktion sei auf Wunsch der Betreiber großer Webseiten in die Firefox-Entwicklerversion aufgenommen worden. Zudem würde das Surfen dadurch transparenter. Zieladressen würden nicht mehr verschleiert. Der Surfer wisse immer, wohin ihn der nächste Klick führe. Wohin die Daten über sein Surfverhalten gehen, erfährt der Surfer allerdings nur dann, wenn er in den Quelltext schaut. Das vergaß Fisher zu erwähnen.

Wer entscheidet eigentlich in der Entwickler-Crew?
Ärgerlich ist für die Firefox-Gemeinde auch, dass die ping-Funktion zumindest in der Firefox-Entwicklerversion derzeit standardmäßig aktiviert und für den Durchschnittsnutzer nicht abschaltbar ist. Lediglich über „about:config“ kann der Firefox-Nutzer Einfluss nehmen. Doch welcher Nutzer kennt schon diese Möglichkeit? Natürlich steckt dahinter Absicht. Wäre die Funktion standardmäßig nicht aktiv, wäre sie einigermaßen sinnlos. Kaum ein Nutzer würde sie aktivieren, um Webseitenbetreibern das Ausschnüffeln seines Surfverhaltens zu erleichtern. Etliche kritische Fragen müssen sich die Firefox-Entwickler jetzt mit Recht gefallen lassen. Eine davon lautet: Wer entscheidet eigentlich in welchem (demokratischen) Prozess darüber, welche Funktionen in künftige Firefox-Versionen implementiert werden, welche besser außen vor bleiben?

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