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Spaß im Internet gibt's massenhaft, aber die Lizenz zum Schmunzeln finden Sie nur hier!
20. Juni 2006:

"Hände weg von meiner Privatsphäre!"

Die Vorwürfe von besorgten Eltern und Datenschützern gegen Internet-Communities wie MySpace.com reißen nicht ab. Die Betreiber dieser Seiten würden nicht genügend unternehmen, um die Sicherheit ihrer Nutzer zu gewährleisten, heißt es unisono. Vor einem US-Gericht in Travis County, Texas, hat eine Mutter nun Klage gegen die MySpace.com-Betreiber eingereicht. Ihre 14-jährige Tochter hatte über MySpace einen Mann kennen gelernt, von dem sie anschließend vergewaltigt wurde. Dies sei kein Einzelfall, heißt es in der US-Presse. Schuld an solchen Vorfällen seien die laxen Sicherheitsregeln auf Seiten wie MySpace.com. Doch die Jugendlichen selbst denken darüber offenbar ganz anders.

Internet-Communities extrem erfolgreich
Internet-Communities wie MySpace.com, das der konservativen Fox-Gruppe gehört, erfreuen sich gerade unter Jugendlichen wachsender Beliebtheit. Sie nutzen gern die Möglichkeiten, die ihnen solche Webangebote zur Selbstdarstellung und zur Kontaktaufnahme bieten. Hier kann man schnell und problemlos seine eigene Webseite mit persönlichen Informationen, Hobbys, Vorlieben, eigenen Bildern und Videos ins Netz stellen und jedermann zugänglich machen. Mehr als achtzig Millionen Nutzer besuchen regelmäßig MySpace.com – darunter auch Kriminelle. Sie missbrauchen die praktischen Suchfunktionen, um sich ihre Opfer nach ganz speziellen Merkmalen auszusuchen und mit ihnen in Kontakt zu treten.

Ineffektive Schutzsysteme?
Im Falle des 14-jährigen Mädchens, dessen Mutter die MySpace.com-Betreiber nun verklagt hat, geschah die Kontaktaufnahme schrittweise zunächst über die Kontaktmöglichkeiten von MySpace.com, dann per Email und Telefon. Die 14-Jährige vertraute ihrem neuen Online-Freund offenbar so sehr, dass sie ihm ihre sämtlichen privaten Daten nach und nach preisgab. Auf diesem Wege erfuhr der 19-Jährige, der Mitte Mai verhaftet wurde, alles über den Tagesablauf seines späteren Opfers. Anfang Mai holte er sie direkt von der Schule ab, ging mit ihr Essen und ins Kino und fuhr mit dem Mädchen anschließend in seine Wohnung, wo er sie vergewaltigte. Dies sei kein Einzelfall, heißt es in der Klageschrift gegen MySpace.com. Solche Fälle seien nur möglich, weil die Community-Betreiber nicht in der Lage seien, ihre minderjährigen Nutzer vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Die Schutzsysteme, die es auf MySpace gibt, seien absolut ineffektiv. „MySpace sorgt sich mehr darum, Geld zu machen als Kinder online zu schützen“, erklärte Adam Loewy, der die Mutter der 14-Jährigen vor Gericht vertritt.

Tipps für Eltern
Die Betreiber von MySpace.com widersprechen vehement. „Wir setzen aggressive Mittel ein, um unsere Mitglieder zu schützen“, erklärte Hemanshu Nigam, ein ehemaliger Staatsanwalt, der bei MySpace seit Mai dieses Jahres für alle Sicherheitsbelange zuständig ist. Es ginge nicht um angeblich zu laxe Sicherheitsregeln, sondern darum, dass sich die Jugendlichen auch daran halten müssten. Hier seien die Eltern gefordert, die Aktivitäten ihrer Kinder genauer zu kontrollieren. Man habe extra Verhaltensregeln für Jugendliche und „Tipps für Eltern“ ins Netz gestellt, sagte Nigam. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft bei MySpace.com sei zudem ein Mindestalter von 14 Jahren. Eine Kontrolle bzw. eine Altersverifikation findet allerdings nicht statt.

„Jugendliche haben das Gefühl, unsterblich zu sein“
Das eigentliche Problem solcher Communities sei nicht das fehlende Altersverifikationssystem, sondern die unbestreitbare Tatsache, dass ihre Nutzer vertrauensselig jedwede persönliche Information offen ins Netz stellen, meint Parry Aftab von WiredSafety.org, einer gemeinnützigen US-Organisation, die sich Internetsicherheit auf ihre Fahnen geschrieben hat. Jugendlichen fehle das Gespür für die Gefahr. Zusammen mit MySpace und anderen Communities hat er Richtlinien zur Nutzung solcher Webseiten entworfen. Doch an das eigentliche Problem, wie viele private Informationen Kinder aus freien Stücken online stellen und mit wem sie online kommunizieren, kommen sie damit nicht heran. „Jugendliche haben oft das Gefühl, unsterblich zu sein“, sagt Ernie Allen vom National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC). „Wir wollen, dass sie verstehen, dass das, was sie tun (wenn sie nämlich Informationen über sich online stellen), ein Fenster für Leute öffnet, die möglicherweise nicht die besten Absichten haben.“

„Meine Eltern mischen sich in meine Privatsphäre ein“
Allen und andere Kinderschützer fordern deshalb, dass sich insbesondere die Eltern mehr um das Online-Verhalten ihrer Kinder und speziell um deren Webseiten in Online-Communities wie MySpace.com kümmern sollen – ein zweischneidiges Schwert. Denn Kindern und Jugendlichen ist die Kontrolle ihres Online-Verhaltens durch Erziehungsberechtigte überhaupt nicht recht. Sie betrachten ihre Communities, ihre Webseiten und ihre Aktivitäten dort als ihre eigene, ganz private Angelegenheit, in die sich die Eltern gefälligst nicht einzumischen hätten. Auf den Diskussionsseiten von MySpace.com häufen sich deshalb Klagen von Teenagern, deren Eltern sich in die Gestaltung ihrer Webseiten eingeschaltet haben. „Meine Eltern haben sich in meine Privatsphäre eingemischt“, heißt es etwa. „Meine Blog-Einträge bleiben nicht mehr länger privat. Ich glaube, ich kann hier nicht mehr länger rumhängen, weil ich fürchte, dass meine Eltern mitbekommen, was ich hier so alles mache.“

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/