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20. September 2004:

(K)Ein Hauch von Open Source

Microsoft lüftet einen Teil seiner Betriebsgeheimnisse. Wie das Softwareunternehmen kürzlich bekannt gab, wird der Quellcode des Microsoft-Programmpakets Office 2003 gegenüber ausgewählten Regierungen aller Herren Länder und internationalen Organisationen offen gelegt. Voraussetzung ist, dass die betreffenden Länder und Organisationen das von Microsoft aufgelegte Government Security Program (GSP) unterschreiben. Die Einbindung von Office 2003 ins GSP soll das Vertrauen in die Sicherheit und Kompatibilität der Microsoft-Büroanwendungen stärken. Ganz freiwillig geschieht dieser Schritt allerdings nicht. Die neue Offenheit ist Teil einer Strategie, mit der der Softwarekonzern aus Redmond die Open-Source-Konkurrenz bekämpfen will, die dem Konzern gerade im Bereich der Büroanwendungen immer mehr zu schaffen machen.

Open Source verhindert Innovationen
Von Open Source hält Microsoft bekanntlich wenig. Forschung und Entwicklung seien nur möglich, wenn man Eigentumsrechte an den Ergebnissen und Produkten erwerben und diese wirtschaftlich verwerten könne, lautet nach wie vor das betriebswirtschaftliche Argument , das der Softwarekonzern immer wieder gerne anführt, wenn es um die Offenlegung von Quellcodes geht. Forschung und Entwicklung würden eine Menge Geld verschlingen, das man durch den Verkauf der Software wieder in die Kassen bekommen müsse. Wer seine Quellcodes offen lege, ermuntere Nachahmer, die eigenen Forschungsergebnisse zu kopieren und den Gewinn abzuschöpfen, ohne etwas dafür investiert zu haben. Die Entwicklung neuer Software und mithin Innovationen generell würden dadurch behindert.

Hat Microsoft etwas zu verstecken?
Wer seine Quellcodes nicht offen legt, hat möglicherweise etwas zu verstecken – mit diesem Argument mussten sich die Konzernstrategen aus Redmond gerade bei anstehenden Großaufträgen von Regierungen, kommunalen Verwaltungen und internationalen Organisationen immer wieder auseinander setzen. Deshalb bietet Microsoft seit Januar 2003 interessierten Regierungen und Organisationen im Rahmen seiner GSP-Initiative die Möglichkeit an, hinter die Programmkulissen diverser Windows-Versionen zu schauen. Daneben waren mit den XML-Schemata bereits seit November 2003 kleine Teile des Officeprogramms einsehbar und sogar frei lizenzierbar. Microsoft zufolge haben sich bisher mehr als dreißig Länder, darunter Großbritannien, Russland oder China, am GSP beteiligt und entsprechende Verträge abgeschlossen. Die Bundesrepublik hat den GSP-Vertrag nicht unterzeichnet. Mit den Lizenzvereinbarungen im Rahmen des GSP verpflichten sich die Regierungen, den Quellcode nicht auszuplaudern.

Neue Offenheit nur ein Marketingwerkzeug?
Nicht jedes Land ist Microsoft genehm. Die neue Government Shared Source Licence for Office wird weltweit rund sechzig Regierungen und Organisationen angeboten. Voraussetzung ist, dass diese Länder eine entwickelte IT-Infrastruktur besitzen und dass Microsoft in ihnen bereits wirtschaftlich aktiv ist. Entwicklungsländer bleiben demzufolge außen vor. Offenbar lässt sich Microsoft auch hinsichtlich seiner Politik der neuen relativen Offenheit in erster Linie von betriebswirtschaftlichen Überlegungen leiten, was Jason Matusow, Direktor der Shared-Source-Iniative im Hause Microsoft, allerdings vehement bestreitet. Das neue Programm sei kein Werkzeug, um Kunden der älteren Office-XP-Version zu einem Upgrade auf Office 2003 zu bewegen. Man komme mit der Offenlegung des Office-2003-Quellcodes vielmehr lediglich den Wünschen nach, die die Regierungen und Organisationen selbst geäußert hätten.

Microsoft fürchtet um Marktanteile
Mit der gleichen Vehemenz bestreitet Matusow, dass die Quellcode-Offenbarung Teil einer groß angelegten Kampagne gegen das Open-Source-Betriebssystem Linux und die entsprechenden Büroanwendungen sei. Marktbeobachter sehen das ein wenig anders. Sie bewerten die neue relative Offenheit im Hause Microsoft als groß angelegten Schachzug gegenüber der Konkurrenz. Immerhin hat Microsoft in etlichen Ländern bereits Niederlagen gegen Linux einstecken müssen und den wachsenden Konkurrenzdruck durch Open-Source-Software im Rahmen einer offiziellen Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht längst auch offiziell zugegeben. Außerdem ist bekannt, dass Länder wie Großbritannien, Brasilien, Japan, Israel, Südkorea, China, Südafrika und Russland derzeit verstärkt über Open-Source-Alternativen zu Microsoft-Produkten nachdenken. Deutsche, französische und chinesische Verwaltungsbehörden nutzen bereits Open-Source-Anwendungen oder planen deren Nutzung in absehbarer Zeit. Dies sei eine Herausforderung, der sich Microsoft auch und gerade im Bereich der staatlichen Großkunden zu stellen habe, heißt es bei Microsoft.

„Get the (sponsored) Facts“
Microsoft hat diese Herausforderung längst angenommen. Regierungen und Organisationen werden weltweit massiv umworben. Seit Januar dieses Jahres läuft außerdem eine neue Werbekampagne mit dem Namen „Get the facts“, in der die Werbestrategen aus Redmond ihre eigenen Produkte mit denen der Konkurrenz, speziell mit Linux und den Firmen vergleichen, die das alternative Betriebssystem vertreiben. Es dürfte auf der Hand liegen, dass die Redmonder Produkte dabei besser wegkommen. Diese Kampagne stößt nicht immer und nicht überall auf die gewünschte Resonanz. So entschied kürzlich der britische Werberat, dass eine der Get-the-facts-Werbeanzeigen irreführend sei und nicht den Tatsachen entspreche. Die Get-the-facts-Kampagne war bereits früher ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Kritiker hatten den Werbestrategen von Microsoft vorgeworfen, beim Vergleich zwischen Windows und Linux auf Ergebnisse von Untersuchungen zurückzugreifen, die die Redmonder Konzernherren großzügig gesponsert hatten.

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