Neuigkeiten Übersicht

Dumm
gelaufen!

Lizenz zum Schmunzeln
Glosse der Woche

E-Learning - Lernen mit freier Zeiteinteilung - Wo immer Sie wollen! EDV-Schule Heil, Fulda

Spaß im Internet gibt's massenhaft, aber die Lizenz zum Schmunzeln finden Sie nur hier!
21. September 2004:

Tauschen erlaubt!

Null Toleranz heißt die weltweite Devise der Unterhaltungsindustrie, wenn es um die Verwertung ihrer Urheberrechte und deren Verletzung beispielsweise durch Tauschbörsennutzer geht. „All rights reserved“ lässt sie als Warnung auf ihre Produkte prägen und verschanzt sich damit hinter einem Urheberrecht, dass den Verbraucher immer mehr gängeln will. Dass es auch anders geht, beweist jetzt das US-amerikanische Magazin Wired. Der nächsten Printausgabe dieser IT-Zeitschrift wird eine Musik-CD mit Titeln beispielsweise von den Beastie Boys oder dem Ex-Talking-Heads-Mastermind David Byrne beiliegen. „Some rights reserved“ wird auf dem Cover stehen. Kopieren, mixen, samplen, tauschen ausdrücklich erlaubt.

Creative Commons macht’s möglich
Die “Wired CD: Rip. Sample. Mash. Share.” wurde von Redakteuren des in San Francisco erscheinenden Wired-Magazins zusammengestellt. Diese Damen und Herren verstehen nicht nur etwas von guter Musik, sondern kennen sich offenbar auch im US-Urheberrecht bestens aus. Denn die nun veröffentlichten Musikstücke unterliegen nicht dem rigiden US-Copyright wie Millionen andere Musikstücke, sondern werden unter einer Urheberrechtslizenz herausgebracht, die von der Non-Profit-Organisation Creative Commons entwickelt wurde und ein abgestuftes Eigentumsrecht an Musiktiteln und sonstigen Werken ermöglicht. Per Creative-Commons-Lizenz wird es den Künstlern ermöglicht, selbst zu bestimmen, was die Nutzer mit ihrer Musik anfangen dürfen. Entwickelt wurde dieses Lizenzkonzept vom US-amerikanischen Jura-Professor Lawrence Lessig. Mittlerweile gibt es auch eine maßgeschneiderte deutsche Lizenz-Version, die Lessig kürzlich auf der Konferenz Wizards of OS in Berlin vorstellte.

Werbung für die Künstler
Alle Künstler, die mit bisher unveröffentlichten Musikstücken auf der Wired-CD vertreten sind, erlauben es im Rahmen einer Creative-Commons-Lizenz, dass ihre Musiktitel beispielsweise in Musiktauschbörsen frei getauscht werden können. Für die Künstler bedeutet diese Form der Verbreitung einen enormen Werbeeffekt, der sich auf die Verkäufe ihrer regulären Werke sowie auf Konzertbesucherzahlen und Merchandising auswirken wird. Denn die CD wird in einer Auflage von immerhin 750.000 Stück kostenlos vertrieben.

Bedenken gegen Creative Commons
Eine besondere Brisanz erhält das Wired-Projekt dadurch, dass alle Künstler ansonsten vertraglich an die etablierte Musikindustrie gebunden sind. Die aber hält von Creative Commons herzlich wenig, will sie doch kaum freiwillig auf einen Teil ihrer Einnahmen verzichten. Aber auch etliche Juristen wie Jay L. Cooper, der z. B. Sheryl Crow zu seinen Klientinnen zählt, raten von Creative Commons ab. Diese Art von Lizenz sei ein Blanko-Scheck – einmal eingelöst, könne man ihn nicht wieder zurücknehmen. „Was aber geschieht, wenn ein Künstler seine Meinung ändert?“, fragt der Anwalt und spielt auf die Tatsache an, dass ein einmal rechtlich freigegebenes Musikstück nicht wieder urheberrechtlich geschützt werden könne. Was der Anwalt dabei übersieht, ist, dass diese Problematik ähnlich auch für die vertragliche Bindung eines Künstlers an eine Plattenfirma gilt. Wer sich einmal vertraglich an eine Plattenfirma gebunden hat, hat es erstens schwer, aus diesem Vertrag wieder herauszukommen, und zweitens ist es oftmals nahezu unmöglich, auch die an die Plattenfirmen abgetretenen Rechte an der eigenen Musik wiederzuerlangen. Künstler wie Prince oder George Michael könnten davon lange Klagelieder singen.

Unerwartete Unterstützung
Während die US-Musikindustrie dem ganzen Unternehmen kritisch bis ablehnend gegenübersteht, erhalten die Wired-Redakteure unverhoffte Unterstützung durch Hilary Rosen, bis vor ein paar Monaten noch Vorsitzende der RIAA, also des Verbandes der US-Musikindustrie. Für die November-Ausgabe des Wired-Magazins wird sie einen Beitrag schreiben, in dem sie das Creative-Commons-Lizenzmodell unterstützt. In diesem Artikel weist sie darauf hin, dass sie ihren Standpunkt hinsichtlich der Nutzung von Musiktauschbörsen keinesfalls geändert habe. Immerhin war Frau Rosen diejenige, unter deren Regie die ersten US-Musikpiraten vor den Kadi kamen. Rosen halte das neue Lizenzmodell trotzdem für gut, auch wenn es nur in „Nischenbereichen“ der Musikindustrie anwendbar sei.

Zurück zur News-ÜbersichtNach oben

Zurück zu den Brandneuen Lizenzen

Vorsicht Surftipps!
Ärztelatein, Falsche Viren, Film ab! Propaganda, Suppenseite, Fotografie, Frische Fische, Nachrichten, Freud, Filmfehler, Kultfilme, Boxen, Donald Duck, Musikseiten!

CD-Tipp des Monats:
Hier geht's zu den CD-Kritiken...
just books
JustBooks.de ist der Marktplatz für gebrauchte, antiquarische und vergriffene Bücher. Hier finden Sie alles: Vom antiquarischen Sammlerstück über Fach- und Studienliteratur bis hin zu Comics und Science-Fiction.
just books


Infos zu Ihrer Stadt
 
© Alfred Krüger http://www.akrue.de/