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25. November 2007:

Beim Aktienspam gewinnen nur die Spammer

Aktien-Spam ist ein lohnendes Geschäfts. Das ist allgemein bekannt. Wäre es anders, würde es kaum Spam von dieser Sorte geben. Wie sich Spamaktionen auf den Kurswert einer Aktie auswirken und ob es sich nicht doch lohnt, ein paar Euro in die beworbene Penny-Stock-Aktie zu investieren, haben zwei österreichische Finanzwissenschaftler untersucht. Ihr Fazit: Hände weg vom Aktien-Spam. Es gewinnen immer nur die Spammer.

Penny-Stock-Aktien werden beworben
Florian Hauser und Michael Hanke vom Institut für Banken und Finanzen der Uni Innsbruck haben das Aktienspam-Phänomen genauer unter die Lupe genommen. In ihrer kürzlich publizierten Studie die nur gedruckt, nicht aber online einsehbar ist, haben sie 1.241 Spammails untersucht, in denen für sogenannte Penny-Stock-Aktien geworben wurde. Das sind Aktien, die zu einem äußerst geringen Kurswert gehandelt werden. Meist reichen minimale Käufe und Verkäufe aus, um den Kurs dieser Werte ganz erheblich zu beeinflussen.

Strategie der Spammer
Spammer machen sich dies zunutze und bewerben solche Aktien per massenhaft versandtem Spam. Sie wissen: Fällt nur ein Bruchteil der Empfänger auf die Kaufempfehlung herein, erlebt die Aktie einen ungeahnten Kurssprung. Die Spammer haben sich vorher mit Aktien zu einem niedrigen Kurs versorgt und verkaufen sie sofort wieder, wenn der Aktienkurs - ausgelöst durch ihre Spamaktion - zu steigen beginnt. Anschließend fällt der Kurs wieder zurück. Die Anleger verlieren ihr Geld. Gewinne machen nur die Spammer.

Inhaber wissen nichts von Manipulationen
Soweit die Theorie der Spammer. Gilt sie auch für die Börsenwirklichkeit? Hauser und Hanke sagen eindeutig ja. Sie haben 235 Aktien untersucht, die auf dem US-Markt gelistet und per Spam beworben wurden. Diese Aktien waren im Jahr 2005 im Schnitt an fünf Tagen von Spamaktionen betroffen. Die Inhaber der börsennotierten Unternehmen wissen übrigens in aller Regel nichts von den Manipulationen der Spammer. Sie sind ihnen mehr oder weniger hilflos ausgeliefert.

Nicht alle sind „arglose Opfer“
Hauser und Hanke haben bei ihrer Analyse herausgefunden, dass systematische Kurseffekte an den Tagen festzustellen waren, an denen der Aktienspam ins Internet geblasen wurde. Entsprechendes gilt für die Tage vor und nach den „Spam-Events“. „Die Titel sind so illiquid, dass vier oder fünf Investoren ausreichen, um den Kurs zu bewegen“, erklärte Hanke gegenüber dem Onlinemagazin futurezone.at. „Bei einer IBM-Aktie wäre ein solches Unterfangen völlig sinnlos.“ Einige Spamempfänger reagieren laut Hanke offenbar „im vollen Bewusstsein darüber, dass es sich um einen Manipulationsversuch handelt, und hoffen, auch davon zu profitieren.“ Jeden investierenden Spamempfänger als „Opfer“ zu bezeichnen wäre deshalb völlig falsch.

Warnung vor Aktien-Spam
Die positiven Kurseffekte, die durch die Spamaktion ausgelöst werden, sind auf einen Tag beschränkt. Unmittelbar nach der Manipulation kommt es zu einem Kursverlust, haben Hauser und Hanke beobachtet. Der Investor habe also nicht die geringste Chance auf Profit. Wer Aktien-Spam erhält, kann ihn getrost im digitalen Papierkorb entsorgen, so das Fazit der Innsbrucker Finanzwissenschaftler. Wirkliches Geld bringende Insiderinformationen bekomme man erstens nicht umsonst und zweitens nicht per massenhaft verbreiteter Email.

US-Börsenaufsicht mit selbem Ergebnis
Hauser und Hanke sind nicht die ersten, die die Auswirkung von Aktienspam auf die Kursverläufe der beworbenen Penny-Stocks analysiert haben. Auch die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat sich damit bereits befasst. Sie kam zu einem ähnlichen Ergebnis wie die beiden Österreicher. Die SEC empfiehlt deshalb allen potenziellen Anlegern, den Spamnachrichten keinesfalls zu trauen. Es profitieren nur die Spammer, hat auch die SEC herausgefunden. Der Investor kann hier nur verlieren.

Spam Stock Tracker
Der US-Amerikaner Joshua Cyr, Programmierer und Betriebswirt, betreibt die spannende Webseite Spam Stock Tracker, die sich mit Aktienspam beschäftigt. Cyr hat schon im Jahr 2005 ausgerechnet, was passiert wäre, wenn er jede Aktienspamaktion mitgemacht und jeweils 1.000 Papiere gekauft hätte. Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd. Von den rund 100 beobachteten Aktien schafften es nur vier überhaupt ins Plus, die allermeisten landeten auf dem absoluten Nullpunkt. Von den 70.987 virtuell investierten Dollars wären nur noch 9.428,40 übrig.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/