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Spaß im Internet gibt's massenhaft, aber die Lizenz zum Schmunzeln finden Sie nur hier!
30. Juli 2005:

Vorsicht, Geldwäsche!

Phishing ist auch in Deutschland kein Fremdwort mehr. Immer häufiger versuchen Internetbetrüger, ihre Opfer per Email nebst zugehörigen gefälschten Webseiten gehörig abzuphishen. Die Drahtzieher solcher Aktionen befinden sich meist im europäischen oder außereuropäischen Ausland. Soll ihre Betrugsmasche gelingen, benötigen sie in aller Regel deutsche Bankkonten, auf die das ergaunerte Geld überwiesen und zwischengelagert werden kann. Die Polizei Bielefeld warnte kürzlich vor einer Webseite, die das Ziel hat, Strohmänner für Phishing-Aktionen anzuwerben. Auch per Massenmail werden Bundesbürger gesucht, die ihre Konten für Phishing-Transaktionen zur Verfügung stellen. Diese Mails beuten die prekäre Lage auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt aus und versprechen gut bezahlte „Nebenjobs“.

„Finanzvertreter“ gesucht
Die Anico AG ist eigenen Angaben zufolge ein deutsch-ukrainisches Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz auf Deutschlands Schickeria-Insel Sylt. Die Firma ist ständig auf der Suche nach neuen „ehrlichen, aufgeschlossenen, verantwortlichen“ Mitarbeitern, die die „Planstelle des Finanzvertreters“ ausfüllen können. Der Tätigkeitsbereich der zukünftigen Mitarbeiter wird in holprigem Deutsch beschrieben. Interessenten sollten über die „Möglichkeit“ verfügen, „Zahlungen zwischen unserer Gesellschaft und den Kunden zu regulieren“ – sprich ein eigenes Konto haben. Sie sollten zeitlich unabhängig sein und in ihren neuen Nebenjob drei bis vier Stunden täglich investieren können. PC, Internet und Email sollten sie „auf dem Niveau des fortgeschrittenen Users“ beherrschen. Und worin besteht nun ganz konkret die Tätigkeit?

Bankkonto gesucht
Auch darauf hat die Firma eine Antwort: Einwohner in Entwicklungsländern hätten es sehr schwer, über eBay ihre Waren anzubieten oder selbst zu kaufen. Die internationalen Zahlungssysteme würden sie benachteiligen und wären obendrein sehr teuer. Gut, dass es eine Firma wie Anico gibt. Sie will den Menschen in den benachteiligten Regionen dieser Welt helfen und ihnen die gleichberechtigte Teilnahme am weltumspannenden eBay-Handel ermöglichen, indem sie die finanziellen Transaktionen abwickelt. Zu diesem Zweck benötigt die Firma so genannte „Finanzvertreter“ in Deutschland mit einem aktiven Bankkonto. Deren Arbeit besteht laut Anico „in Empfang und in der Bearbeitung der Zahlungen von den Handelsteilnehmern und ihre Überweisung nach der angewiesenen Methode“. Mehr erfährt man, wenn man sich bewirbt.

Provision auf Phishing-Gelder
Natürlich gehen die deutschen „Finanzvertreter“ keinesfalls leer aus. Anico verspricht ihnen 7,5 % Provision von jeder Transaktion. Die Provision wird monatlich ausgezahlt. Unter Umständen können da ganz hübsche Summen zusammenkommen, könnte man sich sagen. Die Polizei Bielefeld winkt ab: Die angegebene Firmenadresse Strandstraße 57 in 25980 Sylt existiert nicht. Die Anico AG ist eine Schwindelfirma. Wer für die Firma tätig wird, der macht sich strafbar. Denn die Anico AG gehört einer internationalen Internetbetrügerbande, die ihr Geld mit Phishing verdient.

Nebenjob als Geldwäscher
Wer sich bei der Anico AG bewirbt, erhält per Email einen Arbeitsvertrag. Der frisch gebackene „Finanzvertreter“ erklärt sich bereit, sein Konto für fremde finanzielle Transaktionen zur Verfügung zu stellen. Seine Tätigkeit besteht darin, Überweisungen entgegenzunehmen und per Western Union anonym an Firmen irgendwo im Ausland weiterzuleiten. Tatsächlich kommt auch Geld auf diesem Konto an. Diese Gelder stammen allerdings nicht von eBay-Kunden aus Entwicklungsländern, sondern von bundesdeutschen Phishing-Opfern. Die kriminellen Hintermänner von Anico haben die Bankdaten ihrer Opfer ausgespäht und die Überweisungen auf das Konto des „Finanzvertreters“ selbst getätigt. Der frisch gebackene „Finanzvertreter“ betätigt sich unwissentlich als Geldwäscher.

Telefon im Altenheim
Es dauert meist nicht lange, bis die ganze Sache auffliegt. Die Hintermänner haben ihr Schäfchen dann meistens im Trockenen. Der angeworbene „Finanzvertreter“ bleibt der Dumme. Die Banken nehmen ihn in die Pflicht und fordern das ausgezahlte Geld zurück. Außerdem hat er sich strafbar gemacht und kann mit einem Verfahren rechnen. Die Anico AG hat solche Ausfälle selbstverständlich im Kalkül. Deshalb sucht sie unverdrossen weiter nach neuen rührigen „Finanzvertretern“, die sich ein paar Euro nebenbei dazuverdienen wollen. Eine Telefonnummer hat die Betrügerfirma übrigens auch – sogar eine echte. Sie gehört zwei Damen in einem Altersheim, die sich über die ständigen Anrufe ärgern und mit der ganzen Sache nichts zu tun haben.

Kriminelle Nebenjobs per Email
Die Anico AG ist nicht die einzige Firma, die für ihre kriminellen Finanztransaktionen deutsche „Partner“ sucht. Seit ein paar Wochen tauchen verstärkt Massenmails auf, die mit ähnlichen Versprechungen wie die Anico AG auf Dummenfang gehen. Vielfach kommen diese Mails aus Osteuropa. Gesucht werden „Sales Manager“, „Transfer Manager“ oder „Verhandlungsmanager“. Hinter diesen Angeboten stecken immer Scheinfirmen krimineller Organisationen. Wer sich darauf einlässt, betätigt sich als Geldwäscher, macht sich strafbar und fliegt meist schon nach kurzer Zeit auf, da er für die betrügerischen Überweisungen seine eigene Kontonummer zur Verfügung stellen muss.

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